Folk-Festival

„Folk-Festival“ mit einem Grossaufgebot

Unter diesem Motto gab das Akkordeonorchester YES aus Pfeffikon vergangenen Samstag sein rund zweieinhalbstündiges Jahreskonzert in Rickenbach. Viele Besucher fanden ihren Weg in den grosszügig dekorierten Kubus. Als Highlight präsentierte YES – Kurzform für «Young Emotional Sound» – ein Zusammenspiel mit den Musikfreunden 1922 aus Oftersheim in Deutschland. Gegen Ende des Konzerts drehten die beiden Orchester richtig auf.

Der Anblick der Kubushalle mit grün-weissen Fähnchen und grossen Nationalflaggen von Amerika, Irland, Brasilien und Frankreich erinnerten an die bevorstehende Fussball-WM und versetzten das Publikum unweigerlich in Feierlaune. Die Preise der mit sehr viel Mühe gestalteten Tombola machten Vorfreude aufs Lösli-Ziehen und auch das verlockende Dessertbuffet mochte einem kaum bis zur Pause warten lassen.

Von Hügelzügen und rauchigen Etablissements

23 Akkordeonistinnen und Akkordeonisten, ein Schlagzeuger und Dirigent Sven Angelo Mindeci nahmen ihren Platz auf der Kubus-Bühne ein und zauberten gemeinsam auf hochgerechnet etwa 3427 Knöpfen und Tasten bekannte Melodien zum Mitschwelgen in den Raum.
Das Konzert eröffneten sie mit einem irischen Medley, das die Zuhörer und Zuhörerinnen sofort auf die weiten grünen Hügelzüge Irlands entführte. Weiter ging es nach Frankreich, wo bekannte Werke von Édith Piaf Bilder von schummrigen rauchverhangenen Etablissements in Paris vor dem inneren Auge auftauchen liessen. Moderator Manuel Burkhard machte interessante Herleitungen und schlug mit seinen amüsanten Gedankenkonstrukten Brücken vom einen Stück zum nächsten. Den Kosenamen «der Spatz von Paris» habe Édith Piaf wohl aufgrund ihrer Körpergrösser erhalten, wusste er zu beschwichtigen, denn Spatzen seinen eher für ein klägliches Fiepen als für eine schöne Singstimme bekannt.

Vom Notenaustausch zum Gastspiel

Von einer Tour aus französischen Chansons ging es weiter nach Italien, wo sich idiomatische Möchtegern- Amerikaner herumtrieben oder mit «Väärä Vitonen» nach Finnland, wo man sich jedoch nicht der genauen Bedeutung des Stücks bewusst war. Über den grossen Atlantik hinweg fand bald darauf Musik von Brasilien, Argentinien und Amerika ihren Weg in den Kubus.
Der grosse Verein der «Musikfreunde 1922 Oftersheim e.V.» zählt rund 200 Mitglieder, von denen ca. 100 musikalisch aktiv sind in einem oder mehreren Orchestern. Eines dieser Orchester trat unter der Leitung von Volker Weinkoetz nach der Pause auf die Bühne und stellte sein musikalisches Können unter Beweis, welches das Publikum so begeisterte, dass eine Zugabe verlangt wurde. Der Gastauftritt sei ganz zufällig entstanden, als die Musikfreunde bei YES um Noten anfragten.

Ein Selfie mit dem Dirigenten

Schliesslich traten die Musikfreunde mit dem Akkordeonorchester YES gemeinsam auf und schmetterten bekannte Werke wie «Copacabana» und Dolly Partons «9 to 5». Dirigent Sven Angelo Mindeci liess es sich nicht nehmen, während einer Ansage im Hintergrund mit dem nun besonders grossen Orchester verstohlen ein Selfie zu schiessen, was die Zuschauerinnen und Zuschauer sehr belustigte.
Anschliessend an die Dankesworte des Präsidenten Mike Theiler machte YES den Abschluss mit dem als Nationalmarsch der USA gehandelte «Stars and Stripes forever» vom Komponisten Philip Sousa – nach welchem übrigens das Sousaphon benannt wurde.
Nach Sweet Home Alabama und der sehr gelungen Zugaben «Heaven» von Gotthard schloss sich der Vorhang unter lautem Applaus und begeisterten Zurufen.

Text: Jasmin Pfiffner

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