einfach königlich

10 Jahre Akkordeon YES

Überhitzte Rauchmaschine, starke Bässe und melodiöse Klänge: Beim Akkordeon YES, young emotional sound, war der Name Programm. Unter der musikalischen Leitung von Sven Angelo Mindeci spielte das Orchester sein 8. Jahreskonzert zum 10-jährigen Bestehen mit epische Melodien, vor allem aus dem Bereich Filmmusik.

Mit ansteckender Freude präsentierte das Orchester dem Publikum nach zweijähriger Corona-Zwangspause sein königliches Programm. Als Opener wurde das Publikum mit «Insomnia» von Faithless eingenebelt.  Hinaus aus der Disco  aufs offene Meer auf die Jagd nach legendären Schätzen ging es mit «Pirates of the Caribbean», der Titelmusik aus dem gleichnamigen Film. Ein raffiniertes Arrangement, welches das Orchester rhythmisch forderte und das Publikum in Bann zog. Eisiger und noch dramatischer wurde es mit der Titelmusik der Hitserie «Game of Thrones». Vom intriganten Kampf um Ruhm und Ehre ging es mit den Melodien von Ennio Morricone zum Film «Spiel mir das Lied vom Tod» weiter in den archaischen Wilden Westen. Ein Orchestermitglied spielte dafür extra auf der Mundharmonika. Als grosses Ausrufezeichen verabschiedete sich das Akkordeon YES mit dem kraftvollen «Phantom of the Opera» in die verdiente Pause. Kühle Getränke, leckerer Kuchen und goldene Tombola-Lose waren bereit.

Grober Sonnenaufgang, gutmütige Hobbits und grossartige Queen

Der zweite Teil eröffnete das Akkordeon YES mit «Also sprach Zarathustra». Einen brachialeren Sonnenaufgang gäbe es wohl nicht, meinte Manuel Burkhard, der wie gewohnt wortgewandt durchs Programm führte. Danach waren das Orchester und das Publikum bereit für die Reise ins Disney-Universum. Mit einem anspruchsvollen und vielschichtigen Arrangement von Sven Angelo Mindeci ertönten die Hitmelodien von Elton John aus dem Film «The Lion King». Einem Film, der als Neuinterpretation oder als Musical bis heute viele Menschen begeistert. Mit «The Hobbit In Dreams» durfte Musik aus dem Herrn der Ringe-Zyklus nicht fehlen, das unter vielen Fantasy-Fans als Meisterwerk des Genres gilt. Zum Abschluss des abwechslungsreichen Abends mit legendär-zeitlosen und eben königlichen Melodien, spielte das Akkordeon YES die «Bohemian Rhapsody» von Queen. Ein Song, der von ruhigen bis rockigen Passagen alles bietet, was das Musik-Herz begehrt. Das begeisterte Publikum wünschte eine Zusatzrunde und das Akkordeon YES liess sich nicht zweimal bitten. Mit «What a Feeling» aus dem Musical Flashdance spielte das Orchester ein Stück aus seinen Anfängen, das immer wieder gerne gehört wird.

Publikum ist König – und singt Happy Birthday

«Endlich dürfen wir mit unserer Musik wieder vor Publikum spielen», sagt Präsidentin Barbara Zogg erfreut. Zum Jubiläum durfte das Orchester neben Familie und Freunden auch seinen ersten Dirigenten Daniel Döbeli begrüssen, der mit seinem grossen Engagement als Akkordeonlehrer den Grundstein für das Akkordeon YES gelegt hat. und an der Namensgebung beteiligt war. Das Akkordeon YES spielte mit «Phantom of the Opera» von Andrew Lloyd -Webber eines seiner beliebtesten Arrangements.  Zudem nahmen Barbara Matti, Accordeon Schweiz undRolf Bossart, Kantonsratspräsident im Kubus Rickenbach Platz. Zum 10-jährigen Jubiläum von Akkordeon YES stimmte für einmal das Publikum ein Lied an und sang spontan das «Happy Birthday». Den Jubiläumsabend liess das Akkordeon YES mit dem Publikum an der Bar oder mit Kaffee und Kuchen an den Tischen ausklingen. Für alle, die das Jubiläum verpasst haben oder es kaum erwarten können, wieder Akkordeonmusik zu hören, das Akkordeon YES wird am 13. November 2022 um 15 Uhr in der Kirche Rickenbach spielen und am 10. Juni 2023 sein 9. Jahreskonzert in der Mehrzweckhalle Pfeffikon LU zum Besten geben.

Konzert bei den Musikfreunden Oftersheim

Akkordeon YES unterwegs zu den Musikfreunden Oftersheim

Am Freitagmorgen machte sich das Akkordeon YES mit einem schicken Domo-Car und dem Fahrer Dölf auf die Reise nach Oftersheim nahe Heidelberg. Somit stand der Vollendung des am letzten Jahreskonzert begonnenen Orchester-Austausches nichts mehr im Weg!

Am Freitag waren aber noch keine Proben angesetzt und das Orchester nutzte die Zeit um das schmucke Städtchen Heidelberg zu erkunden. Dazu haben die Organisatorinnen aus der ersten Stimme einen City-Hunt für uns ausgesucht. Also machten sich Gruppe Fröschli, Seehund und Seepferdchen auf die Punktejagd und lösten fleissig Rätsel.

Nach den kleinen Gruppen-Apéros traf man sich endlich wieder mit den Musikfreunden zum Nachtessen. Bei Knödel und einem feinen Dessert liessen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen waren vereinzelt Akkordeonklänge durch die Türen zu vernehmen.

Nach dem Frühstück beschlossen wir die Zeit bis vor der Hauptprobe im Schlossgarten Schwetzingen zu verbringen. Zwei ganz Eifrige übten aber noch im Hotel weiter. Der Schlossgarten mit den vielen blühenden Kirschblüten und den Teichen war wunderschön. Danach hatten wir kurz Umziehstress, um rechtzeitig an der Hauptprobe in der Kurpfalzhalle zu erscheinen. Über die Hauptprobe verlieren wir jetzt keine Worte.

Um 19:00 Uhr eröffneten die Musikfreunde das Konzert unter dem Motto «Akkordeon mit Flair rockig über Land und Meer». Mit den Titelmelodien aus Game of Thrones, Hawaii Five-0 und dem Western «Die Glorreichen Sieben» tauchte das Publikum in die Film- und Serienwelt ab. Weiter gings mit der emotionalen «Sinfonia per un addio», dem Medley mit Seemannsliedern von der Band Santiano oder dem Queen Song Don`stop me now u.a. Es war sehr abwechslungsreich und stimmungsvoll. Nach der Pause legte das Akkordeon Yes mit Skandal im Sperrbezirk, Sweet Child O`Mine, Umbrella, The Kids, Runaway und 500 Miles sehr rockig los. Alles Stücke für das Jahreskonzert am 8. Juni im Kubus Rickenbach unter dem Motto «Sex, Drugs & Rock`n Roll». Das Programm kam beim Deutschen Publikum sehr gut an und wir kamen gut in Fahrt. Mit den gemeinsam gespielten Stücken Hey Brother, Copacabana und einem kleinen Blues Brothers-Medley ging ein toller und gelungener Abend temperamentvoll zu ende. Bei Sekt und einem Buffet gab es noch eine kleine Afterparty mit Akkordeon, Polonaise, Gesang und schunkeln.

Etwas zerknittert aber zufrieden mit dem Konzert und dem ganzen Ausflug ging es zurück in die Heimat. Ein grosses Dankeschön an die drei Organisatorinnen!

Folk-Festival

„Folk-Festival“ mit einem Grossaufgebot

Unter diesem Motto gab das Akkordeonorchester YES aus Pfeffikon vergangenen Samstag sein rund zweieinhalbstündiges Jahreskonzert in Rickenbach. Viele Besucher fanden ihren Weg in den grosszügig dekorierten Kubus. Als Highlight präsentierte YES – Kurzform für «Young Emotional Sound» – ein Zusammenspiel mit den Musikfreunden 1922 aus Oftersheim in Deutschland. Gegen Ende des Konzerts drehten die beiden Orchester richtig auf.

Der Anblick der Kubushalle mit grün-weissen Fähnchen und grossen Nationalflaggen von Amerika, Irland, Brasilien und Frankreich erinnerten an die bevorstehende Fussball-WM und versetzten das Publikum unweigerlich in Feierlaune. Die Preise der mit sehr viel Mühe gestalteten Tombola machten Vorfreude aufs Lösli-Ziehen und auch das verlockende Dessertbuffet mochte einem kaum bis zur Pause warten lassen.

Von Hügelzügen und rauchigen Etablissements

23 Akkordeonistinnen und Akkordeonisten, ein Schlagzeuger und Dirigent Sven Angelo Mindeci nahmen ihren Platz auf der Kubus-Bühne ein und zauberten gemeinsam auf hochgerechnet etwa 3427 Knöpfen und Tasten bekannte Melodien zum Mitschwelgen in den Raum.
Das Konzert eröffneten sie mit einem irischen Medley, das die Zuhörer und Zuhörerinnen sofort auf die weiten grünen Hügelzüge Irlands entführte. Weiter ging es nach Frankreich, wo bekannte Werke von Édith Piaf Bilder von schummrigen rauchverhangenen Etablissements in Paris vor dem inneren Auge auftauchen liessen. Moderator Manuel Burkhard machte interessante Herleitungen und schlug mit seinen amüsanten Gedankenkonstrukten Brücken vom einen Stück zum nächsten. Den Kosenamen «der Spatz von Paris» habe Édith Piaf wohl aufgrund ihrer Körpergrösser erhalten, wusste er zu beschwichtigen, denn Spatzen seinen eher für ein klägliches Fiepen als für eine schöne Singstimme bekannt.

Vom Notenaustausch zum Gastspiel

Von einer Tour aus französischen Chansons ging es weiter nach Italien, wo sich idiomatische Möchtegern- Amerikaner herumtrieben oder mit «Väärä Vitonen» nach Finnland, wo man sich jedoch nicht der genauen Bedeutung des Stücks bewusst war. Über den grossen Atlantik hinweg fand bald darauf Musik von Brasilien, Argentinien und Amerika ihren Weg in den Kubus.
Der grosse Verein der «Musikfreunde 1922 Oftersheim e.V.» zählt rund 200 Mitglieder, von denen ca. 100 musikalisch aktiv sind in einem oder mehreren Orchestern. Eines dieser Orchester trat unter der Leitung von Volker Weinkoetz nach der Pause auf die Bühne und stellte sein musikalisches Können unter Beweis, welches das Publikum so begeisterte, dass eine Zugabe verlangt wurde. Der Gastauftritt sei ganz zufällig entstanden, als die Musikfreunde bei YES um Noten anfragten.

Ein Selfie mit dem Dirigenten

Schliesslich traten die Musikfreunde mit dem Akkordeonorchester YES gemeinsam auf und schmetterten bekannte Werke wie «Copacabana» und Dolly Partons «9 to 5». Dirigent Sven Angelo Mindeci liess es sich nicht nehmen, während einer Ansage im Hintergrund mit dem nun besonders grossen Orchester verstohlen ein Selfie zu schiessen, was die Zuschauerinnen und Zuschauer sehr belustigte.
Anschliessend an die Dankesworte des Präsidenten Mike Theiler machte YES den Abschluss mit dem als Nationalmarsch der USA gehandelte «Stars and Stripes forever» vom Komponisten Philip Sousa – nach welchem übrigens das Sousaphon benannt wurde.
Nach Sweet Home Alabama und der sehr gelungen Zugaben «Heaven» von Gotthard schloss sich der Vorhang unter lautem Applaus und begeisterten Zurufen.

Text: Jasmin Pfiffner

Quer dor d’Schwiiz

Jung, emotional und mit viel Sound

„Quer dor d’Schwiiz“, hiess das Motto des Akkordeon YES am ihrem Jahreskonzert im Kubus Rickenbach. Der Verein ist noch jung und lud dennoch bereits zu seinem fünften Jahreskonzert ein. YES steht für „young emotional sound“ . Und genau so war das Jahreskonzert.

Man muss sich von den üblichen Klängen lösen, die sonst dem Akkordeon entlockt werden. Und dann taucht man ein, in eine andere Klangwelt. Den Auftakt machte „Wilhelm Tell“ von Gioacchino Rossini. Und bald war offensichtlich: Dem neuen Dirigenten war die italienische Ader anzumerken. Beschwingt und locker führte Sven Mindeci das 23-köpfige Orchester durch den Abend. Offensichtlich hatte auch er Spass an der Musik. Ein Umstand, der sich auch auf die Akteure übertrug. Ob „Heaven“ von Gotthoard, die berühmte „W. Nuss vo Bümpliz“ oder „Es esch äben e Mönsch of Ärde“: immer machte das Programm dem Motto alle Ehre im fast ausverkauften Kubus.

Ein junges Orchester

Nach der Pause und der Einlage von Barbara Schirmer am Hackbrett, im benachbarten Walde wohnhaft, hatte die Aargauerin im luzernischen Rickenbach fast ein Heimspiel. Es ging typisch schweizerisch mit einem Medley von Artur Beul weiter: „Öbere Gotthard“, „Am Himmel“ und „Nach em Räge“ sind Melodien, die man auf einem Akkorden eher nicht erwarten würde. Sieht man vom Auftaktstück und vom Medley von Artur Beul ab, hat alle Kompositionen der Dirigent arrangiert. Zum Durchschnittsalter von 28 Jahren passt der 40-jährige Dirigent auf der Bühne. Nach der in rassiger Manier etwas eigenwilligen Interpretation des „Schacher Seppli“ verstand es sich von selbst dass das Orchester nicht ohne Zugabe von der Bühne entlassen wurd. Und: Nach dem Vorhang gab es mit „Up in the Sky“ sogar noch die zweite Zugabe. Ein Stücke, das schon im Konzert auf eine gute Resonanz stiess.

Text: Silvio Bertschi